cynthia gonzález
Solo - The Last Breath
Ein Solo über das Sterben eines unsterblichen Wesens – verwundet, zerbrechlich und gleichzeitig stark und wunderbar...
“...After such a piece you want to sit quietly for a while before you feel like talking”. Petr Karlovsky. Karlovsky.net
Cynthia Gonzalez
Lia Haraki
20 Minuten
Humberto Morales Sablon
K. Winterberg
Petra Schlüter-Wilke
Tanz Aktive Platform - Tap und Dampfzentrale Bern
In der europäischen Sagenwelt gibt es ein ganz besonderes Tier, das wie kein anderes für Anmut, Reinheit, Magie und Schönheit steht: das Einhorn. Und überall gilt es als ein besonders verwerflicher Akt des Bösen, dieses Wesen zu verletzen oder zu töten – aber es wird ebenso beschrieben, dass es vorkommen kann. Wie aber kann ein solch besonderes Wesen in seinem Todeskampf einfach nur dahin scheiden – nein selbst dieses Schicksal hat bei einem Einhorn etwas Magisches, Kraftvolles und Anmutiges. Diese letzten kämpferischen, zarten und mitreisenden Momentes eines verwundeten, aussergewöhnlichen mythologischen Tieres. Sein Kampf am Leben zu bleiben, sein Mut, seine Kraft und seine Anmut, sich selbst in diesem schweren Moment seinem Schicksal entgegen zu stellen. Ein Solo über das Sterben eines unsterblichen Wesens – verwundet, zerbrechlich und gleichzeitig stark und wunderbar
Das Stück findet auf einer Bühne mit weißem Teppich statt, der die Reinheit und Unbeschmutztheit des Einhorns symbolisiert. Daneben werden eine Nebelmaschine, eine Tonanlage für die Sound-Collage und ein Mikrofon benötigt. Das Lichtdesign spielt hier eine extrem wichtige Rolle, um die Märchenwelt des Einhorns sowie seinen Lebens- und Leidensraum zu beleuchten und in den Vordergrund zu stellen. Das ganze Geschehen findet auf der Bühne statt. Das Stück ist geteilt in zwei verschiedene Etappen - das Beerdigungsgespräch in Erinnerung an das Einhorn (Teil I) und den Tanz des Einhorns selbst (Teil II). Die Performerin leitet das Stück mit der Begräbnisrede, die sich selbt geschrieben hat, im schwarzen Mantel ein. Nach einem Fade Out findet man das Einhorn schon im späten Leidensstadiums und man verfolgt seinen Kampf, am Leben zu bleiben, bis zu seiner Erlösung. Die schnellen, plötzlichen und fragmentierten Bewegungen der Tänzerin und die Geräusche, die sie macht, sind Regiemittel, die den inneren Kampf dieses Tieres beleuchten und die im Einklang mit der Sound-Collage stehen. Die Soundebene schafft hierdurch eine weite Atmosphäre und erzeugt den Anschein, dass das Geschehen im All oder in einer weit entfernten Galaxie zu beobachten ist. Dies wird mit dem Nebel verstärkt, der sich im Laufe des Stückes in dem weiten, großen Raum ausbreitet, in dem ein einzelner Körper zu sehen ist.
Dieses Solo wurde auf mehreren Kurzstück-Platforms und Festivals gezeigt, im Tanzhaus Zürich 2011 (Kukuk Award Abend), in Dresden (Staatschauspielhaus) und in Limassol und Nikosia Zypern im Rahmen des Werkes Living Happily Ever After von Lia Haraki.